Cluttercore, Minimalismus und Shabby Chic sind beliebte Einrichtungstrends.

Braucht aber kein Mensch.

Du siehst: Heute lehne ich mich weit aus dem Fenster.

Möchte ich auch.

Weil es immer wieder Einrichtungstrends gibt, deren Bedeutung und Wirkung nicht hinterfragt und total unterschätzt wird.

Ob mit oder ohne Feng Shui: Entscheidend ist, dass Du Deine vier Wände so einrichtest, dass jeder Raum ästhetisch, funktional und energetisch in Balance ist.

Manchmal hilft’s zu wissen, wie’s nicht geht. Oder was nicht gut tut.

So wie diese drei Einrichtungstrends.

 

Einrichtungstrend #1: Cluttercore

Einrichtungstrend Cluttercore

Was es damit auf sich hat:

Cluttercore ist ein Einrichtungsstil, der buntes Durcheinander und Überfüllung zelebriert – und seit einigen Monaten ein Social-Media-Hype auf Instagram und TikTok. Der Name ist ein Kunstwort und leitet sich aus den englischen Begriffen „clutter“ (Wirrwarr, Durcheinander, Unordnung) und „core“ (Kern) ab.

Es geht darum, eine Wohnumgebung voller persönlicher Gegenstände und unerwarteter Details zu kreieren. Cluttercore-Fans gestalten ihr Zuhause bewusst mit Dingen, die normalerweise als Unordnung angesehen werden, z. B. Bücherstapel, Sammlungen, Souvenirs und kuriose Fundstücke.

Christiane Varga, Soziologin und Trendforscherin aus Wien erklärt diesen Trend so: „In Zeiten des Mangels beruhigt uns das Gefühl des Überflusses.“ (Quelle: BRIGITTE)

Ziel ist es, sich von traditionellen Einrichtungsnormen zu lösen, jedem Gegenstand im Raum nicht nur eine Bedeutung, sondern auch einen besonderen Platz zu geben und dadurch seine persönlichen Vorlieben auszudrücken.

 

Was Du in einem Raum findest, der nach Cluttercore eingerichtet ist:

  • Bunte, verspielte, chaotische Arrangements aus persönlichen Gegenständen und Erinnerungsstücken, geordnet nach Farbe oder Größe
  • Überbordende Dekoration
  • Mix aus verschiedenen Texturen
  • Lebendige, kräftige Farben oder zarte Pastelltöne
  • Vintage-Möbel mit Flohmarkt-Appeal

 

Wie Cluttercore-Räume wirken können:

Gemütlich, individuell, lebendig, verspielt, inspirierend – aber auch nostalgisch, unordentlich und vollgestopft.

 

Warum kein Mensch Cluttercore braucht:

  1. Cluttercore feiert Unordnung und Überfüllung. Das kann energetische Blockaden verursachen und dadurch den Energiefluss verschlechtern.
  2. Das bunte Durcheinander lenkt ab, beeinträchtigt Deine Konzentration, führt zu mangelnder Klarheit und macht’s Dir schwer, den Fokus zu behalten.
  3. Cluttercore erhöht den Putzaufwand – und wer schwingt schon gern jeden zweiten Tag den Staubwedel?
  4. Davon abgesehen kann Cluttercore dazu führen, dass Du nicht zur Ruhe kommst, zunimmst, Dich irgendwann vom Leben überwältigt fühlst und mehr in der Vergangenheit lebst als in der Gegenwart (vor allem, wenn Du in einem Museum aus Erinnerungsstücken wohnst).

Einrichtungstrend #2: Minimalismus

Einrichtungstrend Minimalismus

Was es damit auf sich hat:

Minimalismus ist ein Lebens- und Einrichtungsstil, bei dem Du Dich bewusst aufs Wesentliche konzentrierst und auf alles Überflüssige verzichtest. Das komplette Gegenteil von Cluttercore also.

Wesentlich ist dabei, Räume zu entkrempeln und persönliche Besitztümer auf das Nötigste zu reduzieren. Es geht darum, ein einfaches, funktionales Umfeld zu schaffen, ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr.

Ziel ist es, dadurch ein erfüllteres und bewussteres Leben zu führen. Indem Du Dich von Dingen trennst, die Dich nicht glücklich machen oder sogar belasten – und bewusst auswählst, was Du besitzen willst (und was nicht).

 

Was Du in einem Raum findest, der minimalistisch eingerichtet ist:

  • Klare Linien
  • Geometrische Formen
  • Wenige Möbelstücke
  • Kaum Dekoration

 

Wie minimalistische Räume wirken können:

Beruhigend, stressreduzierend, entlastend, befreiend und manchmal inspirierend – aber auch nüchtern, steril, abweisend, ungemütlich, leer, seelenlos und unpersönlich.

 

Warum kein Mensch minimalistisch eingerichtete Räume braucht:

  1. Minimalistisch eingerichtete Räume wirken oft leer und karg – und erzeugen dadurch ein energetisches Ungleichgewicht.
  2. Minimalismus verzichtet bewusst auf Wohnaccessoires und persönliche Gegenstände, die einen Raum warm, einladend und gemütlich machen.
  3. Falls Du minimalistisch wohnst, das aber weder Deinem persönlichen Geschmack noch Deinen wahren Bedürfnissen entspricht, fühlst Du Dich in Deinen vier Wänden wahrscheinlich nicht zu Hause und verbringst viel Zeit draußen oder unterwegs.

Einrichtungstrend #3: Shabby Chic

Einrichtungstrend Shabby Chic

Was es damit auf sich hat:

Shabby Chic ist eine Mischung aus Vintage-Ästhetik, Romantik und rustikalem Charme. Der Begriff wurde in den 1980-er Jahren geprägt und setzt sich aus dem englischen Wort „shabby“ (schäbig, unansehnlich, heruntergekommen) und „chic“ (schick) zusammen.

Shabby Chic-Fans verleihen ihren Räumen mit alten, aufgearbeiteten Möbeln und selbstgemachter Dekoration eine persönliche Note – und wirken dadurch gleichzeitig der Wegwerfkultur entgegen, indem sie Einrichtungsgegenstände wiederverwenden.

Ziel ist es, eine warme, einladende Atmosphäre nostalgischer Romantik zu kreieren, die an vergangene Zeiten erinnert.

 

Was Du in einem Raum findest, der in Shabby Chic eingerichtet ist:

  • Massive, Vintage-inspirierte Holzmöbel mit abgeblätterter Farbe, Rissen und Kratzern
  • Schnörkelige Designs
  • Weiße oder pastellfarbene Anstriche
  • Zarte Blumenmuster
  • Vintage-Textilien aus Baumwolle, Leinen, Samt, Spitze oder Seide mit Rüschen, Perlen, Knöpfen und Schleifen
  • Alte Bilderrahmen, Kerzenleuchter und Bücher
  • Altes Porzellan aus Keramik, Glas und Kristall

 

Wie Räume wirken können, die in Shabby Chic eingerichtet sind:

Romantisch, behaglich und entschleunigend – aber auch nostalgisch und abgewohnt.

 

Warum kein Mensch Shabby Chic braucht:

  1. Shabby Chic lebt von alten, abgenutzten und beschädigten Möbelstücken. Das senkt das Energielevel in Deinen vier Wänden.
  2. Räume im Shabby Chic sind normalerweise mit vielen unregelmäßig strukturierten Möbeln, Spiegeln und Dekorationsobjekten ausgestattet – und können dadurch unruhig und unordentlich wirken.
  3. Im Shabby Chic macht’s der Mix aus Alt und Neu. Aber: Alte, gebrauchte Einrichtungsgegenstände haben eine lange Geschichte und können energetisch belastet sein.

 

Was die englische Stylistin Rachel Ashwell dazu sagt:

„Die zunehmende Beliebtheit von alten gestrichenen Holzmöbeln führt dazu, dass man heutzutage immer mehr Stücke findet, die einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen worden sind, während das echte Alte leider immer seltener wird. […] Wer ein Stück kauft, das erst noch bearbeitet werden muss, damit es abgenutzt aussieht, hat nicht begriffen, worum es geht, denn der Charme eines Stücks liegt darin, dass es natürlich gealtert ist und nicht in dem durch Manipulation erzeugten Eindruck, es wäre alt.“ (Quelle: Christian Verlag, 1999)

 

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