Warum es keinen virtuellen Feng Shui Wohnungsplaner gibt
Wunderst Du Dich, dass online kein einziger Feng Shui Wohnungsplaner zu finden ist?
Kann ich nachvollziehen.
Schließlich gibt’s mindestens fünf Online-Rechner, die auf Basis Deines Geburtsdatums ruckzuck Deine Kua-Zahl und die entsprechenden Glücksrichtungen ausspucken, stimmt’s?
Nur: Was nützt Dir das, wenn Du die grundlegenden Gestaltungsprinzipien des Feng Shui nicht kennst?
Deshalb spoilere ich heute – und verrate Dir gleich hier, warum es online keinen Feng Shui Wohnungsplaner gibt.
Grund #1: Feng Shui ist komplex.
Die chinesische Weisheitslehre hat viele Ebenen und Facetten, z. B. die Formen- und Kompass-Schule, den Energiefluss, die Polaritäten Yin und Yang, die Fünf Elemente und ihre Entsprechungen und die Acht Trigramme. Das kann kein Online-Planer dieser Welt in sich vereinen.
Grund #2: Feng Shui ist subjektiv.
Es ist stark von kulturellen Unterschieden und individuellen Vorlieben geprägt, und es gibt keine allgemeingültigen Standards oder Regeln, die auf jede Wohnsituation anwendbar sind. Ein virtueller Planer müsste daher Unmengen von Optionen und Anpassungsmöglichkeiten bieten.
Grund #3: Feng Shui basiert auf Erfahrung und Intuition.
Erfahrene Feng Shui Berater nehmen die Atmosphäre in Räumen mit allen Sinnen wahr – und interpretieren sie mit Fingerspitzengefühl. Konkurrenzlos.
Grund #4: Feng Shui berücksichtigt kulturelle Unterschiede.
Ein virtueller Planer müsste beispielsweise in der Lage sein, die Bedeutung von Symbolen zu verstehen – und einzubeziehen, was Du persönlich damit verbindest.
Vielleicht gibt’s in Zukunft Planungstools, die einige dieser Aspekte abbilden können.
Viel wahrscheinlicher ist es, dass Du mit einer Feng Shui Beratung alles richtig machst – weil nichts über Fachwissen und Fingerspitzengefühl geht.
Worauf Du achten solltest, wenn Du eine Feng Shui Beraterin suchst, kannst Du hier nachlesen.
Was Du stattdessen tun kannst
Damit Du trotzdem einen großen Schritt weiter kommst, wenn Du Deine vier Wände nach Feng Shui planen und einrichten willst, hab ich eine Alternativlösung für Dich:
Verbinde das Beste aus beiden Welten.
Nutze einen kostenlosen Online-Wohnungsplaner, erstelle dort Deine Lieblings-Designs und verbessere diese zusammen mit einem erfahrenen Feng Shui Berater.
Was Du davon hast, wenn Du so vorgehst
- Du bist kreativ und bringst Deine eigenen Ideen ein
- Du kannst verschiedene Möbel-Arrangements ausprobieren
- Du kannst unterschiedliche Farbkombinationen und Einrichtungsstile testen
- Du kannst den Raum aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten
- Du bekommst eine realistische Vorstellung davon, wie der Raum aussehen könnte
- Du kannst Deine Planung speichern, ändern und mit anderen teilen
- Du sparst Dir Zeit, Geld und Nerven, weil Du nach der Feng Shui Beratung genau weißt, welche Farben, Formen und Materialien mit Deinen vier Wänden harmonieren – und welche nicht
Wie Du einen virtuellen Raumplaner richtig benutzt
Wenn Du Deine Ideen visualisieren möchtest, bevor Du die Ärmel hochkrempelst und zur Tat schreitest, sind webbasierte Raumplaner Gold wert. Damit kannst Du verschiedene Möbel- und Farbkombinationen testen – ohne Probestreichen und Möbelrücken. So geht’s:
1. Schritt: Erstelle den Grundriss.
Wähle dafür entweder den Raumtyp aus, den Du planen willst oder erstelle einen neuen Grundriss, indem Du die exakten Maße Deiner Räume eingibst (die kannst Du sehr einfach mit einem Lasermessgerät oder einer Aufmaß-App ermitteln, z. B. RoomScan Classic). Füge anschließend Wände, Türen, Fenster, Heizkörper und fest verbaute Ausstattungselemente hinzu, indem Du diese anklickst und an die richtige Stelle ziehst.
2. Schritt: Richte den Raum virtuell ein.
Anschließend kannst Du per Drag-and-Drop verschiedene Möbelstücke, Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires in den Grundriss einfügen. Probiere dabei verschiedene Kombinationen aus und verändere bei Bedarf die Größe der Objekte. Nur so kannst Du sehen, ob sie in den Raum passen und wie Du sie am besten anordnest.
3. Schritt: Wähle Farben und Materialien aus.
Jetzt wählst Du Wandfarben, Bodenbeläge und Textilien aus. Mit den meisten Raumplanern kannst Du mit wenigen Klicks nicht nur das Farbschema, sondern sogar den Einrichtungsstil ändern – und somit das Ambiente schaffen, das Du Dir wünschst.
4. Schritt: Visualisiere Deine Ideen.
Sobald Du den virtuellen Raum nach Deinen Vorstellungen eingerichtet hast, kommt die Visualisierungsfunktion ins Spiel. Betrachte das Zimmer zwei- oder dreidimensional und aus verschiedenen Blickwinkeln. Das macht echt Spaß! Und dadurch kannst Du Dir besser vorstellen, wie es am Ende tatsächlich aussehen könnte. Dafür muss Du nur die Ansicht drehen, vergrößern oder verkleinern.
5. Schritt: Speichere, exportiere und teile Deine Entwürfe.
Speichere Dein Projekt ab, sobald Du den Einrichtungsplan fertiggestellt hast. So kannst Du später jederzeit darauf zurückgreifen und Deine Entwürfe ändern oder ergänzen. Meist ist dafür eine kostenlose Registrierung erforderlich.
Viele Online-Planer bieten außerdem die Möglichkeit, den Plan als Bild oder PDF zu exportieren. Wenn Du das gemacht hast, kannst Du ihn ausdrucken oder mit Personen teilen, die an der Gestaltung beteiligt sind, beispielsweise Dein Feng Shui Berater.
Die 5 besten kostenlosen Online-Raumplaner
7 typische Fehler mit Online-Wohnungsplanern und wie Du sie vermeidest
Fehler #1: Du gibst die falschen Raummaße ein.
Folglich gibt der virtuelle Raumplaner die Größenverhältnisse nicht richtig wieder – und die Raumproportionen stimmen nicht. Verwende deshalb eine App, die die Maße Deiner Räume exakt ermittelt und achte darauf, diese korrekt in den Planer einzugeben.
Fehler #2: Du ignorierst die bestehende Raumausstattung.
Fenster, Türen, Heizkörper und Säulen gehören mit in den Grundriss. Sie beeinflussen den Raumplan – und können ausschlaggebend dafür sein, wo bestimmte Möbelstücke Platz haben und wo nicht. Übernimm deshalb alle architektonischen Elemente in Deine Planung.
Fehler #3: Du unterschätzt, wieviel Bewegungsfreiheit Du brauchst.
Wenn Du in Deiner Planung zu wenig Platz zwischen den Möbeln lässt, musst Du ihnen am Ende ausweichen, weil sie im intuitiven Laufweg stehen. Achte deshalb darauf, genügend Platz zu lassen.
Fehler #4: Du stellst Ästhetik über Funktionalität.
In diesem Fall werden die ausgewählten Möbel und Einrichtungsgegenstände Deinen Bedürfnissen vermutlich nicht gerecht. Das ist problematisch, weil Du den Raum dann nicht so nutzen kannst wie Du es Dir wünschst. Deshalb: Form follows function. Das bedeutet, dass der Nutzzweck von Einrichtungsgegenständen ausschlaggebend dafür ist, welche Form und Farbe sie haben und aus welchem Material sie gefertigt sind – nicht umgekehrt.
Fehler #5: Du verlässt Dich auf die Farbwirkung in der 3D-Visualisierung.
Dieser Fehler ist fatal, weil die gewählte Farbkombination höchstwahrscheinlich nicht das Raumambiente erzeugt, das Du Dir wünschst. Farben wirken in Räumen nämlich oft anders als auf dem Bildschirm. Verwende deshalb ergänzend Farbkarten sowie Farb- und Stoffproben – und erstelle damit ein Mood-Board. Hänge es in dem Raum auf, den Du neu gestalten willst und schau Dir an, wie die gewählten Farben und Materialien bei Tageslicht und am Abend wirken.
Fehler #6: Du vergisst, Lichtquellen einzuplanen.
Möööp! Der Raum wirkt dadurch entweder zu hell oder zu dunkel. Licht beeinflusst sehr stark, wie Du Räume wahrnimmst und welche Stimmung sie erzeugen. Stell unbedingt sicher, dass genügend Lichtquellen vorhanden sind, z. B. Wand- und Deckenlampen, Tischleuchten und Kerzen – und platziere sie so, dass sie den Raum in ein angenehmes Licht tauchen.
Fehler #7: Du planst Deine Wohnung mit einem Online-Planungstool, aber ohne Feng Shui Beraterin.
Wenn Du so vorgehst, hast Du zwar einen stylishen 3D-Raumplan, aber kein Bagua. Du weißt also nicht, welche Formen, Farben und Materialien mit den einzelnen Bereichen Deiner vier Wände harmonieren und wovon Du lieber die Finger lassen solltest.
Wie Du’s besser machst: Buche eine Feng Shui Beratung. Das Beraterhonorar ist nichts im Vergleich zu dem, was es Dich kostet, die essentiellen Gestaltungsprinzipien nicht zu kennen und viel Geld für Möbel, Wohntextilien, eine effektvolle Wandgestaltung, Kunst- und Dekorationsobjekte oder ein ausgeklügeltes Lichtkonzept auszugeben – nur, um dann festzustellen, dass das alles nicht die Basis für ein Wohlfühlzuhause ist.
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