Irrtum #1: Man muss an Feng Shui glauben.
Folge: Du nutzt das wahre Potenzial von Feng Shui nicht.
Was dahinter steckt: Feng Shui ist keine Religion. Keine Verschwörungstheorie. Keine Geheimwissenschaft. Feng Shui beruht auf allgemeingültigen Naturgesetzen. Das ursprüngliche Bagua spiegelt den Lauf der Sonne im Tagesverlauf wieder. Nach und nach wurden damit weitere Entsprechungen verknüpft, die alle einen direkten Bezug zur Natur haben – und die Du hervorragend in die Gestaltung Deiner vier Wände einbeziehen kannst. Feng Shui nutzt bewusst und gezielt die Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum.
Irrtum #2: Die Fliegenden Sternen sind die Basis des Feng Shui.
Folge: Du gestaltest Deine vier Wände auf der falschen Basis um.
Was dahinter steckt: Die Fliegenden Sterne sind nicht die Basis des Feng Shui. Sie spiegeln die zeitliche Qualität wieder – und damit nur eine von mehreren Ebenen. Deshalb sollten sie nicht lösgelöst von den grundlegenden Gestaltungsprinzipien verwendet werden, sondern ergänzend dazu. Dreh- und Angelpunkt sind Deine Räume, also Deine Wohnung oder Dein Haus. Für eine stabile Basis und nachhaltige Feng Shui Erfolge solltest Du Deine vier Wände zuerst über das Bagua mit der Umwelt verbinden, bevor Du Dir die Fliegenden Sterne anschaust.
Irrtum #3: Türen und Fenster dürfen sich nicht gegenüberliegen.
Folge: Du findest keine Wohnung. (Ich habe in meinen Coachings bisher keine einzige Wohnung gesehen, in der sich nicht mindestens eine Tür und ein Fenster gegenüber liegen.)
Was dahinter steckt: Wenn sich eine Tür und ein Fenster direkt gegenüberliegen, entsteht eine sogenannte Energieautobahn. Das heißt, Dein Blick richtet sich unbewusst sofort nach draußen, wenn Du den Raum betrittst. Damit das nicht passiert, kannst Du das Fenster energetisch schließen und damit Deine Aufmerksamkeit im Raum halten. Welche Gestaltungsmittel sich dafür am besten eignen, ist abhängig vom Grundrissverlauf, den Lichtverhältnissen und Deinem Einrichtungsstil. Energieautobahnen entstehen übrigens auch, wenn sich zwei Türen oder zwei Fenster direkt gegenüberliegen und es keine optischen „Haltepunkte“ dazwischen gibt, die den Blick bremsen.
Irrtum #4: Die Haustür sollte sich nicht in den Westen öffnen.
Folge: Du hast Angst, dass etwas Schlimmes passiert, falls die Tür Deines Hauses in den Westen zeigt.
Was dahinter steckt: Das hat einen kulturgeschichtlichen Hintergrund und nichts mit Wohnen nach Feng Shui in Europa zu tun. Im Westen Chinas liegt die Wüste Gobi – ein besonders lebensfeindliches Gebiet. Wenn dort die Haustür in den Westen ausgerichtet war, konnte der Wind den Wüstensand leichter ins Haus wehen. Für westeuropäische Länder ohne Wüste ist diese „Regel“ hinfällig.
Irrtum #5: Die Glücksrichtungen sind das A und O bei der Raumgestaltung nach Feng Shui.
Folge: Du stellst Dein Bett, den Schreibtisch und die Couch so auf, dass Du von dort aus in Deine persönliche Glücksrichtung schaust – und hast trotzdem das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt.
Was dahinter steckt: Die Glücksrichtungen sind die Kirsche auf der Torte. Sie zu berücksichtigen ergibt nur dann Sinn, wenn auf den vier Ebenen des Feng Shui alles stimmt. Und dazu gehört im ersten Schritt das Lehnstuhlprinzip. Wenn Du Bett, Schreibtisch und Couch danach ausgerichtet hast, und die jeweilige Blickrichtung zufällig mit Deiner persönlichen Glücksrichtung übereinstimmt – super! Falls nicht, ist das kein Problem. Weil die Glücksrichtungen nicht die Basis sind.
Irrtum #6: Mit dem Drei-Türen-Bagua kann man eine Feng Shui Analyse leicht selbst machen.
Folge: Du hast das Gefühl, dass in Deinen vier Wänden alles vorne und hinten nicht stimmt.
Was dahinter steckt: Wusstest Du, dass es zwei Bagua-Methoden gibt – und dass das Drei-Türen-Bagua in den seltensten Fällen die richtige Wahl ist? Abgesehen davon nützt Dir das Bagua allein nicht viel, wenn Du die vier Ebenen der Raumgestaltung nicht kennst oder nicht weißt, wie Du die drei Interpretationsebenen sinnvoll miteinander verknüpfen kannst.
Mach den Bagua-Methoden-Check, um einen leichten Einstieg ins Feng Shui zu finden. Er verrät Dir, welche Bagua-Methode die beste für Deine aktuelle Wohnsituation ist.
Irrtum #7: Spiegel sind schlecht.
Folge: Du hängst oder stellst keine Spiegel auf – und lässt die Gelegenheit, Deine Räume damit aufzuwerten, links liegen.
Was dahinter steckt: Spiegel sind ein wirkungsvolles Gestaltungsmittel, wenn Du Deine vier Wände nach Feng Shui einrichten willst. Sie können den Blick lenken, Räume optisch vergrößern oder räumliche Fehlbereiche ausgleichen – sofern Du sie an der richtigen Stelle aufhängst.
Irrtum #8: Möbel müssen rund sein oder abgerundete Ecken haben.
Folge: Deine Einrichtung ist nicht nur langweilig, sondern auch Yin-lastig.
Was dahinter steckt: Möbel müssen keine abgerundeten Ecken haben – jedenfalls nicht alle. Im Feng Shui geht’s darum, eine Balance zu schaffen, in diesem Fall zwischen Yin (rund) und Yang (eckig, kantig). Wenn Du über Deine Einrichtung Feng Shui in Dein Leben integrieren willst, versuch’s mit dem richtigen Mix aus verschiedenen Möbelformen.
Irrtum #9: Pflanzen mit spitzen Blättern versenden giftige Pfeile.
Folge: Du meidest Pflanzen mit spitzen Blättern.
Was dahinter steckt: Pflanzen mit spitzen Blättern sind genauso wertvoll wie andere Pflanzen. Allerdings wirken lange, spitze Blätter aggressiv und abweisend. Wenn solche Blätter direkt auf Dich zeigen, wirst Du das unbewusst als störend empfinden. Pflanzen mit spitzen Blättern eignen sich in der Feng Shui Raumgestaltung aber hervorragend, um energiearme Bereiche zu beleben.
Irrtum #10: Zimmerbrunnen bringen Reichtum.
Folge: Du stellst einen (oder mehrere) Zimmerbrunnen auf und wunderst Dich, dass sich in puncto Wohlstands nichts tut.
Was dahinter steckt: Zimmerbrunnen können die Bagua-Zone Fülle und Reichtum aktivieren. Das funktioniert aber nur, wenn es dort eine Außenanbindung gibt und die Raum-, Funktions- und Gestaltungsebene sinnvoll miteinander verknüpft sind. Wie das geht und warum das so wichtig ist, sagt Dir ein guter Feng Shui Berater im Rahmen eines Coachings.
Irrtum #11: Fürs Einrichten mit Feng Shui braucht man Klangspiele, Flöten, Fächer, Frösche und chinesische Glücksmünzen.
Folge: Du dekorierst Deine vier Wände mit Accessoires, die Dir fremd sind (weil Du keinen kulturellen Bezug dazu hast) und die Dir schlimmstenfalls nicht einmal gefallen.
Was dahinter steckt: Flöten waren in China früher ein akustisches Warnsignal für bevorstehende Wetterumschwünge. Sie wurden im Garten aufgehängt und warnten die Bewohner, wenn die Windrichtung wechselte und dadurch Gefahr drohte. Klangspiele dagegen waren damals ein Abwehrinstrument gegen Einbrecher. Sie wurden direkt hinter der Haustür aufgehängt und warnten die Bewohner nachts vor Dieben, wenn diese die Tür öffneten. Bei uns herrscht kein lebensfeindliches Klima und es gibt inzwischen Sicherheitsschlösser und Alarmanlagen. Kein Grund also, Deine vier Wände mit asiatischen Wohnaccessoires auszustatten.