Ich war in einem der besten Wellnesshotels Südtirols – und konnte trotzdem nicht schlafen.
Zwei Wochen Arbeit mit vollem Programm lagen hinter mir. Die Anreise war lang, der Nachmittag entspannt, das Abendessen ausgezeichnet. Es war alles bereit für eine erholsame Nacht.
Aber als ich im Bett lag, passierte: nichts. Ich konnte nicht einschlafen. Ich drehte mich hin und her, meine Augen begannen zu brennen, mein Trommelfell flatterte, der Druck in der Stirn wurde immer stärker. Alles Alarmzeichen, die ich inzwischen gut kenne.
Ich bin elektrosensibel – ich spüre sehr genau, wenn ich elektromagnetischen Feldern ausgesetzt bin. Aber in diesem Hotel war das doch eigentlich kein Thema: Master-Schalter am Bett, um den Strom im gesamten Zimmer zu kappen. WLAN laut Hausordnung nachts deaktiviert. Also was war los?
Um sicherzugehen, schnappte ich mir mein Smartphone, schaltete das WLAN ein – und wäre fast aus dem Bett gefallen: Voller Empfang. Und das mitten in der Nacht.
Die Rezeption war nicht mehr besetzt, also packte ich mein Kissen und legte mich raus aufs Tagesbett auf der Terrasse. Auch dort war das Signal noch stark, wenn auch etwas schwächer als drinnen. Ich versuchte, trotzdem zur Ruhe zu kommen.
Irgendwann dämmerte ich wohl ein – bis um drei Uhr morgens die Müllabfuhr kam und unter lautem Rumpeln und Poltern die Tonnen leerte. Später weckten mich die Vögel. Und als ich gegen halb acht aufstand, fühlte ich mich wie überfahren. Kein Schlaf. Keine Erholung. Null Energie.
In der Früh sprach ich mit der Hotelchefin. Es stellte sich heraus: Durch mehrere Stromausfälle war die Zeitschaltuhr für das WLAN deaktiviert worden – und niemand hatte es gemerkt.
Ich bekam als Entschuldigung eine einstündige Massage geschenkt und die war wirklich hervorragend. Aber sie konnte nicht ausgleichen, was mein Körper in dieser Nacht verpasst hatte: acht Stunden tiefen, erholsamen Schlaf.
In den folgenden Nächten war das WLAN wieder ausgeschaltet. Und ich schlief wie ein Stein.
1. Schlaflosigkeit trotz Müdigkeit
Warum ich das erzähle?
Weil viele Menschen schlecht oder gar nicht schlafen – und nicht im Traum daran denken, dass der eingeschaltete WLAN-Router, ihr Schnurlostelefon oder aktive Bluetooth-Verbindungen damit zu tun haben könnten. Sie haben starke Schlafstörungen oder sogar massive Schlafstörungen.
Dabei ist es oft nicht der Stress. Nicht das späte Essen. Nicht das Gedankenkarussell. Ein häufiger Grund für Schlafstörungen ist Elektrosmog; er hält den Körper nachts wach.
Wenn du also regelmäßig unruhig schläfst, schlecht einschläfst oder nachts oft aufwachst, dann schau dir an, was in deinem Schlafzimmer technisch los ist.
Weiter unten zeige ich dir, wie du mit einfachen Maßnahmen für deutlich bessere Schlafbedingungen sorgst. Aber schauen wir uns zuerst an, warum Elektrosmog den Schlaf stört und wodurch er unter anderem entsteht.
2. Der Nr. #1 Grund für Schlafstörungen: Elektrosmog
Während du schläfst, regeneriert sich dein Körper. Deine Zellen reparieren sich selbst, dein Nervensystem fährt runter, der Stresshormonspiegel sinkt. Kurz gesagt: Schlaf ist die wichtigste Zeit, in der dein Körper heilt.
Dafür braucht er absolute Ruhe – auch auf energetischer Ebene. Doch genau hier liegt das Problem: Viele Schlafzimmer sind heute voll mit technischen Geräten. Vom Handy auf dem Nachttisch über den Router im Nebenraum bis zum schnurlosen Telefon auf der Kommode.
Jedes dieser Geräte erzeugt elektromagnetische Felder. Und die wirken im Körper wie ein permanenter Reiz.
👉 Sie hindern dich daran, tief zu entspannen.
👉 Sie stören die Zellkommunikation.
👉 Sie halten dein Nervensystem auf Trab, obwohl du zur Ruhe kommen willst.
Manche Menschen reagieren sofort, andere erst nach Wochen, Monaten oder Jahren.
Aber die Auswirkungen sind dieselben: Ein- und Durchschlafprobleme, innere Unruhe, nächtliches Schwitzen oder das Gefühl, morgens wie gerädert aufzuwachen.
3. Diese Elektrosmogschleudern solltest du kennen
Im Schlafzimmer zählen vor allem diese Geräte zu den häufigsten Störquellen:
- WLAN-Router (auch im Nebenraum!)
- Smartphones, Tablets, Bluetooth-Lautsprecher (auch Tonieboxen)
- Schnurlose Telefone (DECT-Standard)
- Fernseher und Soundanlagen mit aktiver WLAN-Verbindung
- Intelligente Sprachassistenten wie Amazon Echo mit Alexa
- Verlängerungskabel, Steckerleisten, Nachttischlampen mit Trafo
- Funkbasierte Wecker oder Lampen
4. Was du tun kannst – und was sofort wirkt
Hier die wichtigsten Schritte, die du sofort umsetzen kannst, um die Belastung durch technische Felder in deinem Schlafzimmer zu reduzieren:
1. WLAN nachts ausschalten
Am besten per Zeitschaltuhr – so passiert’s automatisch. (Prüfe stichprobenartig, ob das tatsächlich funktioniert. Dass das nicht immer der Fall ist, weißt du ja jetzt…)
2. Smartphone nachts ausschalten oder im Flugmodus
Wenn du es als Wecker nutzt: Flugmodus reicht. Noch besser: ein analoger Wecker, der so leise tickt, dass er dich nicht stört.
3. Schnurlose Telefone verbannen
Diese senden dauerhaft, auch wenn du nicht telefonierst. Im Schlafzimmer haben sie nichts zu suchen – verzichte am besten ganz darauf.
4. Fernseher und Co. aus dem Schlafzimmer entfernen
Oder zumindest komplett vom Strom trennen (nicht nur auf Standby!).
5. Elektrische Geräte aus dem Schlafzimmer verbannen
Nachttischlampen mit Netzanschluss verursachen oft starke elektrische und magnetische Felder. Besser sind batteriebetriebene Leuchten.
6. Steckerleisten nachts ausschalten
Auch wenn kein Gerät aktiv ist: Viele Steckdosenleisten produzieren elektrische Felder – und das direkt neben oder unter deinem Kopf.
7. Schlafzimmer aufgeräumt halten
Klingt banal, aber Unordnung verstärkt das Gefühl von Unruhe – gerade, wenn du sowieso schon sensibel auf äußere Reize reagierst.
Wenn du alle oder zumindest einen Teil dieser Maßnahmen umsetzt, wirst du den Unterschied spüren – oft schon nach ein, zwei Nächten. Denn gesunder, erholsamer Schlaf ist kein Luxus. Er ist essenziell für dein Wohlbefinden, deine Gesundheit, deine innere Stabilität.
Du siehst: Der Blick auf die technische Ausstattung deiner Wohnung oder deines Hauses lohnt sich, falls du nachts nicht zur Ruhe kommst. Es könnte nämlich sein, dass der Aus-Schalter an deinem WLAN-Router mehr für dich tut als jedes Einschlafritual.
Benzodiazepine, Antidepressiva oder Melatonin zum Schlafen? Das geht besser.
Obwohl Elektrosmog heute der Nr. #1 Grund für Schlafstörungen ist, liegen die Ursachen für Schlaflosigkeit manchmal auch woanders.
Bildnachweis: Kinga Howard auf Unsplash

